Sie, Galadriel, Lady Artanis, steht vor mir. Ein dunkler Engel, halb verborgen in den Schatten der Nacht. Wie wunderschön sie ist. Doch zugleich so unnahbar kühl.
Ich sehe sie an, doch sie weicht meinem Blick aus. Irgendetwas hält ihr Herz in einem eisernen Griff. Was sie wohl so bedrückt?
Sie scheint meine Gedanken erraten zu haben und wendet sich ab von mir.
Nein, ich werde sie nicht danach fragen.
Offenbar will sie es mit niemandem teilen. Das respektiere ich. Wenn sie bereit ist, werde ich da sein, um ihr zuzuhören.
Ein stummes Flehen ist in ihren Augen. Sie sucht meine
Gesellschaft, aber gleichzeitig bittet sie mich sie allein zu lassen.
Wovor hat sie nur solch eine Furcht? Wovor ist sie auf der Flucht? Gerne würde ich es verstehen.
Ich sehne mich danach sie zu berühren, die Arme um sie zu legen und sie vor ihren Ängsten zu beschützen. Nie würde ich zulassen, dass ihr etwas passiert.
Doch auch ich habe Furcht. Sie wird mich wegstoßen, wenn ich ihr nahe komme. Das fühle ich. Warum will sie sich nicht helfen lassen?
In ihren Augen erkenne ich Schmerz. Erinnerungen verfolgen und quälen sie. Aber was kann so schlimm sein, dass es sie in derartigen Schrecken versetzt?
Ich wünschte sie ließe es mich verstehen. Ich wünschte sie ließe sich von mir ins Licht führen.