Arda Fanfiction

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Die Bewährungsprobe

von Ethelfara Ceorlred

Kapitel #2 Eine üble Krankheit

Bucca war von Blanco so herzlich wie immer empfangen worden. Der Hobbit hatte von den Gerüchten erzählt, und Blanco war der Meinung, daß Marcho, Fredegar, Otho und Hamfast so schnell wie möglich davon erfahren sollten.

Währenddessen konnte Bucca einige Tage der Ruhe und Erholung genießen. Das Wetter war schön, er traf alte Bekannte aus seiner Jugend und gemeinsam erinnerten sie sich der herrlichen Tage ihrer Jugend. Aber trotzdem vergaß er nicht, weswegen er hier war und er sprach mit Melia über diese seltsame Seuche.

„Alles, was du von dieser Seuche im Süden erzählst läßt darauf schließen, daß dort unten wirklich die Pest ausgebrochen ist“ sagte Melia.

Bucca schluckte. Ihm war die Tragweite dieser Aussage bewußt. „Dann werden schwere Zeiten auf uns zukommen“ sagte er. „Ich fürchte, viele werden sie nicht überleben. Und wer weiß, was uns sonst noch blüht.“

„Man sagt, die Orks würden die Ebene südlich unseres Landes beherrschen“ sagte Melia. „Es wäre nur eine Frage der Zeit, wann sie uns angreifen würden.“

„Nicht nur die Ebene vom Wilderland ist unter ihrer Kontrolle“ antwortete Bucca. „Auch im Nebelgebirge treiben sie ihr Unwesen. Und was sie im Norden treiben, weiß keiner. Und manche sprechen von noch schrecklicheren Wesen. Für uns bleibt erst mal nur, uns auf ihre Angriffe vorzubereiten.“

„Und wir sollten Kräuter sammeln und Verbandszeug bereithalten“ seufzte Melia. „Vor fünf Jahren war ich dagegen, daß du Ritter wirst, aber jetzt können wir uns glücklich schätzen, daß du um unsere Freiheit kämpfen willst.“

„Nicht nur ich. Alle Hobbits werden um ihre Freiheit kämpfen müssen. Und wer weiß, was uns sonst noch bevorsteht.“

„Wer weiß es?“ fragte Melia nachdenklich. „Das kann in der Tat keiner sagen.“

Nach vier Tagen des Wartens waren Marcho und Hamfast in Buckelstadt angekommen. Fredegar und Otho waren schon etwas länger da, und Bucca berichtete von seinem Aufenthalt in Königsnorburg.

„Der König spricht von unzähligen Orks, die das Nebelgebirge und Wilderland beherrschen“ sagte Bucca. Er erzählte von den Berichten der Kundschafter, und selbst die Elben von Bruchtal und von jenseits des Gebirges waren besorgt. Niemand kam mehr aus dem Süden, um Nachrichten oder Waren zu bringen. Nur Gerüchte drangen in den Norden herauf. „Man spricht hinter vorgehaltener Hand von einer Seuche, die im Süden grassiert. Die Erkrankten werden immer schwächer und schwächer, bis sie sterben. Manche sagen, die Pest würde wieder die Menschen dahinraffen.“

„Die Pest“ flüsterte Hamfast mit schreckensgeweiteten Augen. „Man sagt, vor vielen Jahren hat die Pest viele Bewohner des Königreichs Cardolan zwischen Bree und Tharbad dahingerafft, und seither heißen diese leeren Lande Wilderland. Ich bin froh, nicht mehr im Süden zu leben.“

„Da können wir alle froh sein“ erwiderte Bucca. „Wilderland war noch nie dicht besiedelt. Zu Isildurs Zeiten waren die Lande zwischen Bree und Tharbad menschenleer, und nach dem Großen Krieg gab es einige Ansiedlungen an der Südstraße, aber sie waren nie groß und Wilderland war nie dicht besiedelt. Die Chronisten sagen, daß diese Ansiedlungen wegen vermehrter Orküberfälle geräumt wurden, als die Lande wieder unsicherer wurden. Niemand von ihnen sprach von einer Epidemie oder Seuche. Nein, bislang scheint es, als ob es lediglich regional begrenzte Ausbrüche der Pest gegeben hatte, die verheerend für die Regionen waren, in der sie grassierte. Nur scheint jetzt ganz Gondor und mehr von dieser Seuche befallen zu sein, und wenn es so ist, dann ist es ein übles Vorzeichen.“

„Gondor ist weit weg von hier“ sagte Marcho. „Es kann durchaus sein, daß der Süden von dieser Krankheit dahingerafft wird, wir aber verschont bleiben.“

„Ich würde nicht darauf zählen“ entgegnete Melia. „Die Pest, sagt man, wird durch Mäuse und Ratten übertragen und wer weiß, ob es nicht noch andere Übertragungswege gibt. Und Mäuse und Ratten scheren sich nicht um unsere Grenzen.“

„Und was meinst du sollten wir tun?“ fragte Blanco.

„Wir sollten uns auf den Ausbruch dieser Krankheit vorbereiten. Mit der Pest wurden wir schon früher fertig. Im Winkel gab es mal eine Pestepidemie, aber wir wurden ihrer Herr. Die alten Rezepte für diese Pillen und Tinkturen gibt es heute noch, sie werden noch immer bewahrt. Wir sollten jetzt damit anfangen, diese Arzneien herzustellen.“

„Tut das“ sagte Bucca. „Laßt die Kräuterweiber ihre Vorkehrungen gegen diese Seuche treffen. Mein Herz sagt mir, daß nicht nur wir das bald bitter nötig haben werden.“

„Was sagt denn der König dazu?“ fragte Fredegar.

„Der König ist besorgt. Er läßt den Süden mißtrauisch beobachten, so weit das geht. Er läßt alle Nachrichten und Gerüchte sammeln, derer er habhaft werden kann und weise Männer brüten über ihren Botschaften. Aber im einfachen Volk lacht man darüber und nennt das Märchen aus der Wildnis. Viele unterschätzen die Gefahr, die unentrinnbar zu sein scheint.“

„Die Pest mag unentrinnbar sein, aber sie ist nicht unbesiegbar“ sagte Melia. „Wir können zwar erst dann eingreifen, wenn diese Krankheit ausgebrochen ist, aber wenn rasch gehandelt wird, dann ist es durchaus wahrscheinlich, das relativ unbeschadet zu überstehen.“

„Deine Worte beweisen, wie wichtig es ist, daß wir uns auf eine Epidemie vorbereiten“ rief Bucca. „Zur Not müssen wir unsere Provinz eben gegen den Rest abschotten, wenn dort nichts gegen die Pest unternommen wird. Aber es gibt noch eine andere, unmittelbarere Gefahr: die Orks. Sie treiben auf der Ebene südlich unserer Grenze ihr Unwesen. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß wir uns bald Angriffen von Orkbanden erwehren müssen. Wie ist die Grenze gesichert?“

„Nicht allzu schlecht, hoffe ich“ sagte Hamfast. „Die Sümpfe und die Hecke wachsen von Jahr zu Jahr, und außer an der Sarnfurt gab es noch keine Übergriffe auf das Auenland. Dort haben wir ja jetzt die neue Grenzfestung, an der noch kein Ork vorbeikam. Wenn es aber allzu schlimm wird, sollten wir darüber nachdenken, die Furt aufzugraben. Der Fluß bildet die beste Verteidigungslinie, die wir uns wünschen könnten.“

„Das stimmt“ meinte Bucca. „Der Brandywein ist die beste Verteidigungslinie, die wir haben, von den Sümpfen im Süden vielleicht abgesehen. Die Furt sollten wir vielleicht zerstören, wenn die Übergriffe zunehmen. Denkt aber daran, daß Flüchtlinge aus dem Süden dann keine Chance hätten, das sichere Arnor zu erreichen.
Es gibt aber noch einen Schwachpunkt: die Brandyweinbrücke bei Balgfurt. Orks könnten sich durch den Alten Wald bis zu ihr durchschlagen und uns dann vom Osten her angreifen. Das wäre nicht unwahrscheinlich, auch wenn sie durch eine Provinz von Arnor ziehen müßten. Aber wer von uns weiß, was außer wilden Ebern noch in diesem Wald wohnt?“

„Du willst allen Ernstes die alte Brücke abreißen? Das kann doch nicht dein Ernst sein“ rief Blanco. „Der König wird das niemals zulassen, gab er uns denn nicht die Aufgabe, die Brücke und die Oststraße instand zu halten?“

„Vom Abreißen sprach ich nicht“ entgegnete Bucca. „Wir sollten aber einen befestigten Grenzposten in Balgfurt einrichten. Im Moment könnte ein Orkheer ungehindert und unangefochten über die Brandyweinbrücke weit ins Auenland einmarschieren. Das mag der Fall sein, wenn die königlichen Truppen weit im Norden oder Osten angegriffen werden und dort gebunden sind. Wir müssen uns selbst schützen, so gut wir können.“

„Damit magst du recht haben“ antwortete Blanco. „Nur weiß ich nicht, wie der König reagiert, wenn wir mitten in Arnor Grenzfesten errichten.“

„Ich habe mit ihm bereits darüber gesprochen, und er ist der Ansicht, daß wir genau dies tun sollten. In den anderen Provinzen gibt es im ganzen Land verstreut Festungen, die diese Aufgabe haben, einen Fluchtpunkt für die Bevölkerung zu bilden und für Ruhe und Frieden im Land zu sorgen. Er meint, wir sollten auch solche Festungen bauen und bemannen.“

„Ich weiß nicht. Hobbits sind keine geborenen Krieger und es wird niemandem von uns behagen, mitten in unserem Land Burgen zu haben, die eine allgegenwärtige Erinnerung an Kampf und Krieg sind. Ich glaube nicht, daß du genug Hobbits finden wirst, die auch nur eine dieser Burgen bemannen könnten. Nein, ich glaube, wenn wir an den Grenzen unserer Provinz ein paar Forts errichten, dann wird jeder Hobbit das mittragen. Mitten in unserem Land wollen wir so was aber nicht haben.“

Bucca sah das ein, und Melia machte sich auf, um die Kräuterweiber von den Kurbädern von Buckelstadt anzuweisen, sich auf eine mögliche Pestepidemie vorzubereiten. Bucca, Marcho und Blanco sprachen noch über die Südgrenze, und Fredegar machte sich Gedanken über die Sicherheit ihrer Nordgrenze.

„Können auch dort nicht Feinde ins Auenland eindringen?“ fragte er.

„Das Auenland grenzt im Norden ja an die Seeprovinz“ meinte Bucca. „Dort dürfte ein feindlicher Übergriff am unwahrscheinlichsten sein, dann müßten diese Feinde ja die Nordgrenze Arnors überrannt haben, und das kommt uns früh genug zu Ohren.“

„Das schon, aber ist es nicht zu spät, mit dem Bau von Grenzfestungen anzufangen, wenn Feinde die Nordgrenze überrannt haben? Ich finde, wir sollten jetzt mit dem Bau beginnen.“

„Es kann kein Schaden sein, ein paar Forts dort oben zu errichten“ antwortete Bucca. „Nur sollten wir uns zuerst den schwächeren West- und Südgrenzen unseres Landes zuwenden.“

„Bucca hat recht“ sagte Marcho. „An der Brandyweinbrücke wäre ein Übergriff nicht unwahrscheinlich, von der Sarnfurt mal ganz abgesehen. Wir sollten dort so bald wie möglich mit der Verstärkung der Grenze beginnen. Aber der Norden wird nicht vergessen sein, dem wenden wir uns zu, wenn die dringenderen Aufgaben erledigt sind.“

Sie saßen noch ein wenig zusammen und sprachen über dies und das, belanglose Dinge, bis die Abendessenszeit gekommen war. Melia war noch unterwegs, und nachher saßen die Hobbits draußen auf der Terrasse und genossen das herrliche Wetter, das, als ob es allen üblen Vorzeichen trotzen wollte, schön geblieben war.


Es war bereits Abend, als ein Reiter langsam die Straße heraufkam. Es schien, als ob er eine bestimmte Hausnummer suchen würde, er schien schon mal hier gewesen zu sein, aber offenbar war das schon länger her. Er schien größer als ein gewöhnlicher Hobbit zu sein, aber möglicherweise narrte die einsetzende Dunkelheit das Auge.
Offensichtlich hatte er sein Ziel gefunden, denn er saß vor Blancos Höhle ab und führte sein Pferd in den Hof. Blanco ging hinaus, um den Fremden zu begrüßen.

„Willkommen hier in Buckelstadt“ sagte Blanco. „Was führt Euch zu uns?“

„Ich suche Euren Sohn Bucca. Primula sagte mir, ich würde ihn hier finden.“

„Und du hast ihn gefunden, Daeros“ rief Bucca. Er kam aus der Höhle gestürmt und umarmte stürmisch seinen alten Freund.

Sie gingen hinein und sperrten die Nacht aus. Natürlich wollte Bucca wissen, was Daeros ins Auenland führte. Dieser seufzte.

„Sorgen über Sorgen“ sagte er. „Du kennst doch die Gerüchte, die in Königsnorburg schon seit längerem umgehen.“

„Die Kriegsgefahr – oder meinst du das Schlimmere?“

„Ich spreche nicht von der Kriegsgefahr, Bucca. Es ist ein viel schlimmerer Fall eingetreten, fürchte ich. Vor ein paar Tagen kamen einige Menschen zu den Heilern. Sie waren schwach und schwarze Beulen waren auf ihrer Haut. Und jetzt sind die Heiler selbst von dieser Krankheit betroffen.“

„Die Pest“ flüsterte Marcho mit schreckgeweiteten Augen.

„Es ist soweit“ sagte Bucca. „Ruft nach den Kräuterweibern! Wir müssen rasch handeln, noch bevor die Seuche auf unser Land übergreift.“

„Was gibt es denn noch zu handeln?“ fragte Daeros tonlos.

„Melia sagte, es gäbe eine Möglichkeit, die Pest zu heilen, wenn in einem frühen Stadium damit begonnen wird. Natürlich müssen unsere Kräuterweiber die Zeit haben, sich darauf vorzubereiten, und deswegen müssen wir rasch handeln.“

„Es gibt eine Möglichkeit der Heilung?“ rief Daeros erstaunt.

„Wenn es wirklich die Pest ist, dann gibt es sie“ antwortete Blanco.

„Daeros, du verheimlichst doch etwas“ bemerkte Bucca mit scharfem Blick. „Irgendwas stimmt mit dir nicht!“

„Bucca, ich fürchte, du hast recht. Haltet Abstand, und seht!“ Daeros zog seinen Umhang ein wenig beiseite. Kleine, schwarze Beulen waren auf seinem Arm zu sehen.

„Ich verstehe“ sagte Bucca. „Du solltest in die Kurbäder gehen, und zwar rasch.“

„Und du solltest mitgehen, Bucca“ meinte Blanco. „Immerhin hast du deinen Freund ja mehr als innig begrüßt; wer weiß, ob du die Pest nicht auch schon in dir trägst.“

Bucca nickte, und die beiden machten sich auf. Draußen war es dunkel, und der Weg zum Kurbad von Buckelstadt war nicht lang. Sie gingen nicht auf der Hauptstraße, weil Bucca fürchtete, andere Hobbits zu treffen und womöglich noch anzustecken.

Daeros trottete langsam und mit gesenktem Kopf neben Bucca her. „Ich hoffe, ich habe keinen Schaden angerichtet. Aber was hätte ich tun sollen? In Königsnorburg kann mir keiner helfen, tatsächlich bin ich dort ein Ausgestoßener.“

„Mal sehen, was unsere Kräuterweiber ausrichten können“ antwortete Bucca. „Ich glaube, hier bist du besser aufgehoben als in Königsnorburg. Da schau, wir sind gleich da.“

Sie gingen in eine niedrige Höhle, die von innen fahl erleuchtet war. Daeros fand, es war irgendwie unheimlich, aber Bucca ging ohne zu zögern hinein. Drinnen wurde er von Lobelia Stechdorn empfangen.

„Hallo Bucca! Was führt dich zu dieser nachtschlafenen Stunde hier her?“

„Ein ganz großes und ernstzunehmendes Problem. Halte bitte Abstand von uns. Herr Daeros“ er zeigte auf seinen Begleiter, „scheint von der Pest infiziert zu sein.“

„Dann heißt es keine Zeit verlieren“ sagte sie. „Geht gleich in den Behandlungsraum. Ich hole Melia und bin gleich bei euch. Entkleidet euch derweil. Beide!“

Die beiden taten, wie ihnen geheißen wurde, und kurze Zeit später wurden sie von Lobelia untersucht. Bucca zeigte natürlich noch keine Symptome der Pest, aber er sollte ein paar Tage zur Beobachtung bleiben. Bei Daeros war die Lage natürlich schlimmer, aber es bestand noch Hoffnung, meinte Melia.

„Ihr werdet Euch sofort der Heilbehandlung unterziehen müssen“ sagte sie. „Wie lange ist es her, seit Ihr diese Krankheit bei Euch bemerkt habt?“

„Fünf Tage. Ich bin sofort losgeritten.“

„Ihr konntet nichts besseres tun. Liege ich richtig mit der Vermutung, daß niemand in Königsnorburg in der Lage gewesen wäre, Euch zu helfen?“

„Ja. Selbst die Heiler sterben an der Pest.“

Melia schüttelte ihren Kopf. „So steht es um die letzten Reste der hochgeschätzten  númenórischen Heilkunst. Nun, wer weiß, woher diese Seuche genau kommt.“

„Wir vermuten, sie verbreitete sich zuerst im Süden.“

„Das kann gut sein. Es heißt, die Pest grassiere um so stärker, je wärmer das Klima ist. Das heißt nicht, daß uns im Norden nichts passieren kann; es ist eher so, daß wir sie womöglich leichter in Griff kriegen werden. Nun, das wird die Zukunft weisen.“

Noch in der Nacht begannen sie mit der Behandlung. Die größten Pestbeulen wurden aufgeschnitten und Lobelia träufelte irgendeine Tinktur hinein, die einen stechenden Schmerz verursachte. Daeros biß die Zähne zusammen. Dann sollte er sich schlafen legen.

Nach zwei Tagen fand Bucca das, was er befürchtet hatte: kleine schwarze Beulen bildeten sich auf seiner Haut. Er ging sofort zu Lobelia.

„Du hast Glück“ sagte sie. „Die Pest ist gerade am Ausbrechen. Jetzt müssen wir mit der Behandlung beginnen.“ Auch Bucca mußte die schmerzhafte Tortur über sich ergehen lassen, aber nach ein paar weiteren Tagen waren die schwarzen Bläschen verschwunden und er fühlte sich bestens bei Kräften.

„Wie geht es dir?“ fragte Melia.

„Wirklich gut“ antwortete Bucca. „Ich glaube, ich könnte Bäume ausreißen. Und von diesen schwarzen Bläschen ist nichts mehr zu sehen.“

Melia untersuchte ihren Sohn genau, dann atmete sie auf. „Mir scheint, als ob du die Pest überstanden hättest. So wie es aussieht handelt es sich um eine nicht ganz so verheerende Art dieser Seuche. Du bleibst noch ein paar Tage in Buckelstadt, dann sehen wir weiter. Von mir aus kannst du wieder zu Blanco gehen.“

„Wie geht es Daeros?“

„Ihm geht es wieder ein wenig besser. Natürlich braucht seine Heilung noch ein wenig Zeit, aber sei guten Mutes!“

So wie es aussah, hatten Bucca und Daeros noch großes Glück gehabt. Aber noch war die Seuche im Auenland noch nicht richtig ausgebrochen, aber in Königsnorburg war die Lage bereits bedeutend schlimmer. König Argeleb hatte seine besten Ärzte ins Auenland geschickt und sie erhofften sich nützliche Hinweise, um gegen die Seuche ankämpfen zu können. Am Beispiel von Daeros wurde ihnen gezeigt, wie ein Pestkranker, der noch nicht allzu schwer erkrankt war geheilt werden konnte. Aber für diejenigen, bei denen die Krankheit zu weit fortgeschritten war gab es keine Hoffnung mehr; für sie konnten die Ärzte nichts mehr tun außer das Leiden zu vermindern.

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