Arda Fanfiction

Das neue Archiv für Geschichten rund um Tolkiens fabelhafte Welt!

Vom Leben im Norden - Die Heimkehr der Brandybocks

von Ethelfara Ceorlred

Wieder im Auenland

Saradoc reichte Sithric seinen grünen Wollumhang. „Wir sollten bei unserem Ritt durch das Auenland nicht allzu sehr auffallen“ meinte er. „Éomund und Elfmar waren hier im Lande ebenfalls unauffällig unterwegs.“

Sithric nahm den Unhang und legte ihn um. „Wir sollten uns unauffälligere Rüstungen besorgen, wenn sich die Sache mit den Grimmhands nicht klärt, Papa. Aber für unseren Ritt zum Thain sollte es gehen, schätze ich. Immerhin liegt auf den Hügeln Schnee.“

„So lange es Winter ist, ist das Tragen dicker Mäntel und Umhänge nicht besonders auffällig. Bis zum Frühling werden wir da aber eine Lösung finden müssen. Aber jetzt reiten wir erst einmal nach Buckelstadt, Sithric.“

Die beiden brachen auf, und rasch hatten sie das Brandyschloss verlassen. Oben auf dem Balkon standen Rorimac und Gandalf und blickten den beiden Reitern nach.

„Saradoc wird Fortinbras so einiges zu berichten haben“ sagte Gandalf. „Und da geht es beileibe nicht nur um Isengar. Die Nachrichten über die Grimmhands werden auch für den Thain des Auenlands so einigen Stoff zum Nachdenken beinhalten.“

„Ganz sicher. Aber Saradoc dürfte wohl ebenfalls so einiges zu hören bekommen.“ Rorimac grinste. „Der Thain macht sich Hoffnungen auf einen angemessenen Schwiegersohn. Esmeralda hat es mittlerweile sogar zum Hauptmann der Wache am Heutor gebracht. Da sollte ein Heerführer doch passen, oder? Vor allem, weil Esmeralda immer wieder nach Saradoc gefragt hatte.“

„Und dann der entgeisterte Blick von ihr, als wir gestern am Heutor Einlaß begehrten – und Saradoc ihr offenbarte, dass er einen Sohn hat“ lachte Gandalf. „Ich glaube, sie weiß noch nichts davon, dass er Sithric als seinen Sohn angenommen hat.“

„Ich sollte es ihr alsbald beibringen, und zwar schonend. Aber ihrem Vater wird Saradoc das schon selbst näherbringen müssen.“

Saradoc führte seinen Sohn zur Bockenburger Fähre. Dort saßen die beiden ab, und der Fährmann setzte sie über. Sithric betrachtete nachdenklich den träge dahinfließenden Fluss. Wohin diese Wasser wohl fließen würden? Und woher sie kamen?

„So, Sithric, jetzt sind wir im Auenland.“ Der Fährmann hatte das Boot am Westufer festgemacht, und sie führten ihre Pferde die Anlegestelle hinauf. Der Weg war mit weißen Steinen markiert, und rasch erklomm er die Uferböschung. Nur wenig später mündete er in eine Straße ein, die breit und gut gepflastert war. „Wir wenden uns südwärts“ sagte Saradoc dann. „Auf genau denselbem Weg bin ich mit Éomund und Elfmar von Bockenburg aufgebrochen. Aber anders als damals reiten wir heute, und wir kommen bedeutend schneller voran. Wir reiten heute bis Langgrund, wo wir zur Nacht einkehren werden. Morgen geht es dann nach Buckelstadt.“

„Ein schönes Land ist das hier“ sagte Sithric. „Und um einiges größer als das Bockland, scheint es mir. Und so friedlich. Nirgendwo sehe ich hier befestigte Feldwachen, und die Ortschaften scheinen ebenfalls keine Verteidigungsanlagen zu haben.“

„Sie werden hier nicht gebraucht. Dafür sind die Grenzwachen da. Und die Grenzkrieger, die sich Räubern und Feinden annehmen, die sich zu nahe an unsere Grenzen wagen. Die Waldläufer beobachten unablässig die Lande ringsum, und sie warnen uns frühzeitig vor Gefahren. Nachfahren der alten Könige von Über dem Meer sind sie, und dieses Land ist der letzte Rest ihres alten Reiches. Lange schon gibt es hier keine König mehr, und die Hobbits, die im Kernland leben achten nicht auf die Gefahren der Wildnis. Sie sind zu weit weg, und Krieger werden hier mißtrauisch beäugt. Lasse mich reden, wenn wir angesprochen werden.“

Sithric nickte. Er war froh, den Umhang zu tragen: er war größer als die Hobbits hier, und seine hellen, glatten, blonden Haare fielen inmitten der krausköpfigen und eher dunkelhaarigen Hobbits erst recht auf.

Aber das Wetter schien zu ungemütlich zu sein, um sich ohne dringenden Grund vor die Tür zu wagen, und sie begegneten bis Weidegrund niemandem. Natürlich legten die Reiter im Gasthaus Waldblick in Weidegrund eine Pause ein, und der Wirt blickte mehr als ungläubig drein, als die beiden ihre Pferde versorgt hatten und in die Gaststube traten.

„Herr Saradoc – bist du das? Kann das sein?“

„Ich fürchte, das ist so, mein lieber Malte. Es ist so einige Zeit vergangen, als ich mit zwei Menschen aus dem Süden auf Wanderung war. Aber ich bin wieder da, und ich darf dir meinen Sohn vorstellen: Sithric, der beste Kampfgefährte, den du dir wünschen kannst.“

„Seid mir willkommen, ihr beiden! Mittagessen für zwei, oder wollt ihr länger bleiben?“

„Mittagessen für zwei. Ein drängender Auftrag führt uns beide nach Buckelstadt zu Thain Fertumbras. Allzu lange werden wir nicht bleiben können – aber aufgeschoben soll nicht aufgehoben sein! Ich würde nichts lieber tun, als ein oder zwei Tage in Ruhe hierzubleiben, und dann haben wir genug Zeit für Erzählungen!“

„Kommt, wann immer ihr es wollt! Dringende Aufträge will ich nicht aufhalten. Schweinebraten mit Klößen für euch beide? Der ist gerade fertig geworden und sollte euch nicht über Gebühr warten lassen.“

Nach einem leckeren Mittagessen ritten die beiden weiter, und gegen Abend kamen sie in Langgrund an. Im Krautfass war noch ein Zimmer frei, und Sithric sah sich neugierig um. Es war ein gemütliches Gasthaus, und überall hingen Bilder und Karten aus dem Südviertel an den Wänden. Nach einem guten Abendessen gönnten sich Saradoc und Sithric eine Pfeife, und Saradoc berichtete von seinem letzten Aufenthalt in Langgrund. Damals hatte er mit Éomund und Elfmar eine längere Pause hier eingelegt, und einen ganzen Tag lang hatten sie allerhand Zeug eingekauft.

„Und ihr habt das alles dann bis nach Rohan geschleppt? Zu Fuß?“

„Notgedrungen ja“ lachte Saradoc. „Aber allzu viel Platz nahmen die neuen Pfeifen und das Kraut nicht weg – noch. Aber dann wanderten wir weiter südwärts und kamen zum Hornbläserschen Hof. Das war dann da, wo Éomund beinahe den gesamten Hof leergekauft hätte.“

„Also hat er sich da mit ausreichend Kraut eingedeckt, es mühevoll durch halb Mittelerde geschleppt, nur um es von Thorongil und Gandalf leergeraucht zu bekommen?“

„Ja, so in etwa.“

Sithric lachte. „Na, da muss unser geschätzter Marschall Éomund durch. Eines haben wir beide ihm jetzt ja voraus: wir sitzen an der Quelle zum besten Pfeifenkraut, das man bekommen kann! Also rauchen wir noch eine – und denken dabei an ihn!“

„Na dann – auf Éomund!“

Die beiden lachten und lehnten sich zurück. Der Marschall war wohlbehalten nach Rohan gebracht worden, und er hatte dort sogar die Verwaltung der Stadt Aldburg übernommen. Saradoc hoffte, dass er jetzt etwas ruhiger und vernünftiger würde. Er dachte an diesen einen Zwischenfall vor sieben Jahren, der ihnen allen reichlich Ärger beschert hatte. Und Saradoc fiel siedendheiß ein, dass er Sithric davon noch nichts erzählt hatte. Es konnte gut sein, dass sein Sohn darüber befragt würde (sicher noch nicht vom Thain in Buckelstadt, aber wer mochte schon sagen, von wem er sonst befragt werden würde) da sollte er wenigstens Kenntnis von diesem Vorfall haben. Saradoc seufzte: bislang waren weder er noch Elfmar dazu gekommen, darüber zu sprechen. Zuerst wollten die beiden die Freuden ihrer unerwarteten Rückkehr nicht trüben, und dann hatten sich die Ereignisse in Rohan überschlagen.

„Du bist plötzlich so runig, Papa?“

„Mir ist gerade eine Sache eingefallen, von der ich dir noch berichten sollte. Nichts Großes, glaube ich, aber du solltest davon wissen. Es gab da einen Zwischenfall, als Éomund und Elfmar im Bockland waren.“

„Einen Zwischenfall?“

„Ja, Sithric. Einen Angriff von Orks auf das Bockland. Ich weiß nicht, ob Éomund oder Elfmar dir darüber schon etwas gesagt hatten?“

„Nur einmal hatte Elfmar eine Andeutung gemacht. Ich glaube, da ist ihm etwas herausgerutscht, damals, als die Nachricht kam, dass Marschall Éomund seine Krieger an den Ostwall geführt hatte, ohne dafür einen Befehl bekommen zu haben. Aber ich bin mir sicher, dass Elfmar das nicht mit Absicht sagte, und er sagte nichts weiter. „Wie damals im Bockland“ hatte er in sich hineingebrummt, sich dann aber rasch umgesehen. Ganz so als ob er sich vergewissern wollte, dass keiner seine Worte gehört hatte. Ich tat so, als ob ich nichts mitbekommen hätte.“

„Wie damals in Bockland“ seufzte Saradoc. „Ja, ich weiß das noch zu gut: Éomund hatte sich sogar gegen den ausdrücklichen Befehl des Königs auf den Weg zum Ostwall gemacht. Hier war es nicht wirklich anders. Orks hatten das Bockland am Kricklocher Tor angegriffen, nachdem sie erfahren hatten, dass Éomund im Bockland ist. Sharkû hatte offenbar seit Langem ein Kopfgeld auf seine Ergreifung ausgesetzt, was Verfolgung und Angriff erklärte. Éomund hatte vom Herrn des Bocklands den ausdrücklichen Befehl erhalten, das Brandyschloss nicht zu verlassen: es ist der einzige Ort im Bockland, der wie eine Burg verteidigt werden kann. Aber was tat Éomund? Eigenmächtig ritt er los – mit dem Ergebnis, dass er damit unsere Verteidigungslinien in Unordnung brachte und mehrere Krieger fielen, denen dieses Schicksal ansonsten nicht widerfahren wäre. Und wir hatten Orks im Bockland, was vorher noch nie passiert war.“

„Und was nicht passieren durfte, das ist mir klar. Die Verteidigung des Bocklands läuft in mehreren Linien vor der Grenze, und dass die Feinde so weit vordringen konnte hätte für einen Marschall wie Éomund es ist ein klares Zeichen sein müssen, wie ernst die Sache ist. Und wenn ich zu Gast bin, dann halte ich mich an die Bitten des Gastgebers.“

„Eben. Es gab hinterher noch einige Aufregung, und ich verlor das Ant des Ersten Hauptmannes der Grenzwache. Und nein, ich will es nicht zurückhaben: jeder weiß dann alles besser, und du bist dann vor allem der Falschmacher vom Dienst. Lieber gehe ich in die Westfold zurück.“

„Das wird Herr Rorimac nicht zulassen, Papa“ meinte Sithric. „Aber weiß König Thengel von diesem Vorfall? Ich meine, es hätte ein anderes Licht auf Éomunds Aktion am Ostwall geworfen, wenn der König davon gewußt hätte, da bin ich mir sicher.“

„Ich habe mit König Thengel nicht darüber gesprochen, und wenn Elfmar oder Gandalf das nicht getan haben, dann weiß er nichts davon. Aber du kennst jetzt diese Begebenheit. Ich bitte dich aber darum, sie nicht an die große Glocke zu hängen. Wenn die Leute hier das vergessen haben, dann ist es besser, es nicht wieder hervorzukramen. Und wenn nicht: berufe dich darauf, dass du zu diesem Zeitpunkt noch in Rohan warst und dass du nichts davon weißt. Schicke die Frager zu mir, wenn sie dich damit belästigen sollten.“

Aber an diesem Abend wurden die beiden Reisenden in Ruhe gelassen, und am Morgen brachen sie früh auf. Sie ritten rasch, und schon zum Nachmittag erreichten sie Buckelstadt, der Hauptort des Tuklands und des Auenlands. Sithric staunte über die für ihn ungewohnten Gebäude: hier hatten die Hobbits nur wenige Häuser stehen, aber dafür in die Hänge hineingegraben. Im Bockland war das anders: dort gab es zwar auch den einen oder anderen geeigneten Hang für eine solche Erdbehausung, aber mit Ausnahme des Brandyschlosses gab es dort ebenerdige, meistens einstöckige Häuser.

„Hier siehst du die Art von Haus die du im Auenland am häufigsten finden wirst“ erklärte Saradoc. „Die Hobbits graben hier Wohnhöhlen in die Hänge, und ebenerdige Gebäude werden nur als Ergänzung errichtet, oder wenn Ställe oder Schuppen gebraucht werden. Im Bockland tun wir das selten: zu oft hatten wir schon Hochwasser vom nahen Brandywein, und das Grundwasser drückt sich dann nach oben. Höhlen, die in den weichen Flußsand gegraben wurden geben dann zu leicht nach, und sie müssen mit dicken Ziegelwänden ausgemauert werden. Nur in höhergelegenen Bereichen wirst du Wohnhöhlen finden: in einem Teil des Brandyschlossses als Beispiel.“

„Ah, jetzt verstehe ich, was Hauptmann Isengar meinte, als er sich eine kleine, gemütliche Hobbithöhle für sich und seine Familie wünschte. In den Hängen des Klammtals sollte so etwas zu bauen möglich sein: dort hast du harten Fels. Aber es wird seine Zeit kosten, und ich glaube, genau deswegen werden oberirdische Gebäude errichtet.“

Sie erreichten eine langgezogene Mauer, und vor einem verschlossenen Tor hielten die beiden Reiter an. „Groß-Smials, der Sitz des Thains“ sagte Saradoc. „Normalerweise würden wir jetzt absteigen und an das Tor anklopfen.“

„Normalerweise? Soll ich deine Ankunft auf Art der Westfold ankündigen, Vater?“

„Damit die Klatschmäuler von Buckelstadt wieder was zum Rumtratschen haben? Hm. Das lenkt sie von anderen Sachen ab. Mach das, Sithric!“

Sithric setzte sein Rufhorn an die Lippen und blies das Signal der Westfoldinger zur Ankunft hoher Herren. Es war ein lauter und melodischer Ruf, schnell gespielt – und er verfehlte seine Wirkung nicht. Neugierige versammelten sich, Wachen öffneten das Tor, und ein gut gerüsteter Anführer trat vor die Reiter.

„Wer begehrt Einlass nach Groß-Smials, dem Sitz des Thains?“

„Hauptmann und Heerführer der Westfold Saradoc Fastred-Brandybock von Bockenburg wünscht Thain Fortinbras Tuk II. zu sprechen. Ich, Hauptmann Sithric Fastred-Brandybock von Bockenburg spreche.“ Saradoc und Sithric hatten ihre Umhänge schon beim Ritt nach Buckelstadt abgelegt: die Mittagssonne war trotz des beginnenden Winters noch immer kräftig. Die prächtigen Rüstungen in Rot und Gold machten Eindruck, und das Sonnenlicht spiegelte sich auf ihren blankgeputzten Helmen wieder. Und als Sithric die Ankunft des lange abwesenden Saradoc Brandybock mit vollem Rang und Namen ankündigte, da ging ein Raunen durch die Menge. Aber der Anführer der Torwache blieb ungerührt.

„Ich werde Eure Namen dem Thain ankündigen, auf dass er eine Entscheidung bezüglich Eures Ansinnens treffen mag, Heerführer der Westfold. Wartet hier so lange.“

Mit einem nur mühsam unterdrückten Grinsen konnten Saradoc und Sithric hören, wie das Raunen in der Menge langsam, aber stetig anschwoll. Die beiden konnten Gesprächsfetzen wie „ist das denn die Möglichkeit? Ein Brandybock geht in die Ferne und kehrt als Edelmann mit Rang und Namen zurück“, „was soll dies bedeuten? Will der Thain ein Bündnis mit einem großen König fern im Süden schließen?“, „da schau! Herr Saradoc hat sogar einen Edeljunker!“ und noch so einiges mehr aufschnappen. Aber bald kam der Anführer zum Tor zurück.

„Herr Saradoc, Herr Sithric, Ihr mögt hereinkommen. Reitet in den Innenhof direkt hinter dem Tor: dort werden sich Stallburschen um Eure Rösser kümmern. Herr Fortinbras erwartet Euch.“

Langsam ritten sie nach Groß-Smials ein, und hinter ihnen schlossen Wächter das Tor. Die beiden brachten ihre Pferde zum Stehen und saßen ab. Der Thain erwartete die beiden bereits auf dem Hof.

„Saradoc Brandybock! Ist es denn die Möglichkeit! Ich sehe, du bist mit Rang und Namen zurück, und keinen Tag zu früh, scheint mir! Ich freue mich, dich zu sehen!“

„Die Freude ist ganz unsererseits! Darf ich dir meinen angenommenen Sohn vorstellen? Sithric Brandybock ist vom fernen Rohan mit mir gekommen, und wir haben so einiges erlebt. Und es gibt offenbar Dinge, über die wir beide wohl rasch sprechen sollten.“

„In der Tat! Saradoc, Sithric, kommt herein! Ich fragte mich bereits, ob ich bei deinem Vater nach dir fragen sollte, aber glücklicherweise bist du hier. Und ein Heerführer: nur selten hatten wir einen dringender nötig als jetzt, scheint es mir. Du hast einen angenommenen Sohn? Und er ist Hauptmann? Ein prächtiger Kerl, wenn ich das so sagen darf!“

„Und einer, auf den Verlaß ist! Glaube mir, wir haben gemeinsam so manche brenzlige Situation durchgestanden, Fortinbras! Du hörst dich aber an, als ob hier so manches alles andere als in Ordnung wäre?“

„Du hörst richtig. Aber das sollte nicht für aller Ohren bestimmt sein, noch nicht. Zu einem ganz anderen Thema, das meine Familie brennend interessiert: hast du Neuigkeiten von Isengar?“

„Oh ja, die habe ich. Isengar ist jetzt der stolze Vater von insgesamt drei Kindern. Und er ist der Hauptmann der Torwache der Festung Helms Klamm. Übrigens ist er in dieser Funktion der Stellvertreter vom Herrn der Westfold, sollte dieser verhindert sein. Unser guter Isengar war in den letzten Jahren so einige Male der Herr der Westfold und der Burgherr in Vertretung. Und bevor ich es vergesse: er hat mir einen Brief für die Familie mitgegeben.“

Saradoc überreichte einen versiegelten Umschlag, und Fortinbras nahm ihn staunend entgegen. Das Siegel (in rotem Siegelwachs) zeigte das Wappen der Westfold, das Saradoc und Sithric auf ihren Rüstungen trugen, und eine grün-rot gewirkte Kordel war um den Brief geschlungen.

„Na, das nenne ich doch mal eine Korrespondenz!“ rief Fortinbras. „Ferumbras, Paladin, kommt ihr bitte? Es gibt Neuigkeiten von Isengar!“

Zwei Hobbits eilten herbei, und Saradoc sprach noch einmal über Isengar. Anschließend meinte der Thain, dass das Verlesen des Briefes eine Sache sein sollte, wenn die gesamte Familie anwesend wäre. „Ferumbras, hole bitte den Hauptmann der Torwache. Paladin, sorge bitte dafür, dass den Herren Saradoc und Sithric ein Gästezimmer bereitgemacht wird! Ein Zimmer in Hobbitgröße wird hoffentlich genügen: wir erwarten noch einige Waldläufer.“

Rezensionen