Arda Fanfiction

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Vom Leben im Norden - Schwere Zeiten und dunkle Gefahren

von Ethelfara Ceorlred

Nichts wird mehr so sein wie es war

Merry und Pippin hatten ganze Arbeit geleistet, und Frodo hatte auf Saradocs Angebot, nach Krickloch im Bockland umzuziehen erleichtert reagiert. Der Herr des Bocklands gab Fredegar und Merry den Auftrag, Frodos Umzug diskret vorzubereiten.

Ansonsten ging das Leben im Auenland seinen gewohnten Gang, der Sommer war herrlich gewesen und das Mittsommerfest so üppig wie immer. Schon seit dem vergangenen Winter hatte die Palastwache vom Brandyschloss „ihren“ Roderic wieder zurück: der Thain hatte jetzt genug eigene Grenzer, um die Südgrenze zu sichern. Thain Paladin hatte sich in einem Brief lobend über die Leistungen des jungen Roderic geäußert, der so manchen Späher aufgetrieben hatte. Saradoc hatte daraufhin Roderic den Kundschaftern zugewiesen, wo er den Auftrag hatte, als Jäger getarnt die Oststraße zu beobachten.

Es war Roderic, der kurz nach dem Mittsommerfest beim Herrn des Bocklands vorsprach. Es war schon später Abend, die Sonne war untergegangen und Saradoc saß bei einem Glas Wein und einer Pfeife auf seinem privaten Balkon.

„Herr Saradoc?“ Roderic rief leise zum Herrn des Bocklands hinüber.

„Roderic? Was gibt es so Dringendes, dass du mich am späten Abend in aller Heimlichkeit aufsuchst? Haben dich die Wachen nicht zu mir vorgelassen?“ Saradoc lächelte.

„Kann ich sprechen? Unter vier Augen?“

Saradoc nickte und erhob sich. „Drinnen. Komm herein.“ Roderic schlüpfte in Saradocs Salon, und der Herr vom Bockland verschloß sorgfältig beide Türen. „So, wir sind unter uns. Was ist es?“

„Herr Saradoc, ich war bis vor drei Tagen in Bree. Ich beobachtete den alten Gandalf, wie er den Grünweg heraufgeritten kam und sich im Tänzelnden Pony einquartierte. Ich dachte schon, dass er gleich am folgenden Tag westwärts weiterreisen würde, aber er hatte nichts dergleichen vor. Ich begab mich selbst ins Pony, wo ich von Gandalf abgefangen wurde. „Roderic, du hast mich hier nicht gesehen, hörst du? Ich muss mich gleich morgen wieder in den Süden aufmachen, wo ich eine dringende Angelegenheit beim Oberen meines Ordens habe.“ Dann sah Gandalf mich mit einem verschmitzten Grinsen an. „Du kannst das dem Herrn vom Bockland so ruhig berichten – wenn er es niemandem sonst verrät! Wirklich niemandem sonst! Und was machst du hier eigentlich?“ „Die Oststraße sichern und fremden Spähern das Handwerk legen“ sagte ich. „Gut. Tu das weiterhin, Roderic. Sage Saradoc, dass seine Leute nicht nachlassen sollen, die Oststraße freizuhalten.“ Dann drückte er mir ein paar Silbermünzen in die Hand und schickte mich fort. Ich konnte noch aus dem Augenwinkel heraus beobachten, wie er dem alten Butterblume einen Brief gab. Am nächsten Morgen brach er dann noch vor dem ersten Hahnenschrei auf.“

„Roderic, du bist nicht in Gold aufzuwiegen“ rief Saradoc. „Also ist der alte Halunke überhastet in Richtung Süden aufgebrochen, aber nicht, ohne seine Angelegenheiten hier im Norden vorher zu regeln. Gut. Ich würde dich bitten, dich um den Alten Wald zu kümmern: zwischen dem Kricklocher Tor und der Oststraße, meine ich. Ich werde weitere Kundschafter zur Oststraße schicken, sie sollen die Straße bis Bree überwachen. Melde es sofort, wenn du Späher oder ungewöhnliche Aktivitäten feststellst.“

Roderic nickte. „Wie Ihr befehlt, Herr.“

„Danke. Heute Nacht sollst du aber hier ruhen. Und zwar genau hier. Ich möchte nicht, dass dein Aufenthalt hier bei mir über Gebühr publik wird. Geh hier zur Ruhe. Morgen wirst du frische Ausrüstung und Vorräte bekommen. Brich dann morgen nach Sonnenuntergang wieder auf.“

Also hatte Gandalf irgendein dringender Ruf seines Oberen ereilt, und es schien nicht nur seine Pläne gehörig durcheinandergewirbelt zu haben. Roderic war wieder unterwegs, er würde jetzt unablässig den Alten Wald beobachten. Saradoc seufzte: irgendwas sagte ihm, dass sich diese Maßnahme wohl noch als wichtiger erweisen könnte als er es jetzt vielleicht abschätzen mochte. Merry war über diese Nachricht ebenfalls überrascht: Frodo war noch immer in Beutelsend und wartete auf Nachricht von Gandalf. Und er wartete vergeblich, schien es: der Post-Schnelldienst nach Bree funktionierte wie eh und je, daran konnte es nicht liegen. Vielleicht hatte Gandalf doch nicht alle seiner Angelegenheiten regeln können? Es musste in der Tat sehr dringend sein, wenn Saruman solche Eile machte.

Ende August erreichte das Bockland eine (für fast alle) absolut unerwartete Nachricht: Herr Frodo Beutlin würde Beutelsend mit allen Landgütern, Einnahmen und Rechten verkaufen, und zwar ausgerechnet an Lotho Sackheim-Beutlin! Der Verkauf würde am 22. September des Jahres 1418 in Kraft treten, und er hätte bereits ein nettes Domizil im Bockland gefunden. Natürlich standen die Mäuler selbst in Bockenburg nicht still; Frodos Anmerkung, dass er in finanziellen Schwierigkeiten stecken würde befeuerten die Gerüchteküche enorm.

Den Herrn vom Bockland trieb derweil eine ganz andere Frage um: woher nur hatte ausgerechnet dieser Lotho Sackheim-Beutlin plötzlich so viel Geld? Saradoc hatte sich heimlich mit Paladin in Buckelstadt getroffen, und ein besorgter Thain hatte berichtet, dass besagter Lotho bereits einige größere Landgüter im Südviertel gekauft hatte. Und er versuchte jetzt auch, im Tukland Fuß zu fassen, was ihm bislang aber nicht gelungen war. Dafür hatte er im Nordviertel einige Mälzereien und Mühlen gekauft.

„Ich frage mich wirklich, woher plötzlich das viele Geld kommt“ sagte Paladin nachdenklich. „Die Landbüttel haben das Geld, mit dem Lotho seine Käufe beglichen hatte überprüft: es handelt sich um echte, auenländische Silberpfennige! Er hat nur wenige Goldpfennige in seinem Besitz, und so wie es aussieht ist keiner davon aus dem Ausland.“

„Reichlich seltsam. Aber mir ist eines klar: ich will diesen Sackheim-Beutlin nicht im Bockland haben! In letzter Zeit haben einige Hornbläsers und Grubers um Erlaubnis gebeten, ins Bockland umziehen zu dürfen. Die wollten noch nicht einmal im Stockbruch wohnen! Und sie berichteten davon, dass ihr Leben schwerer geworden war, nachdem Lotho das Landgut, auf dem sie gearbeitet hatten gekauft hatte. Und in Langgrund hat er es noch nicht einmal dabei bewenden lassen: Lotho hat sogar einige Schmieden und Zimmermannswerkstätten gekauft.“

„Reichlich seltsam, da gebe ich dir recht. Saradoc, wir werden von Lotho noch einiges hören, und das werden nicht die besten Neuigkeiten sein, glaube mir! Ich werde eine Anweisung herausgeben, dass jeder Kauf oder Verkauf von Land, Häusern oder Werkstätten von mir genehmigt werden muss. Ich weiß nicht, wie die anderen Familien das handhaben werden, aber im Tukland will ich solche Methoden nicht haben!“

„Diese Weisung gibt es im Bockland ja schon lange“ sagte Saradoc. „Aber es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis Lotho oder seine Helfer sich auch im Bockland einkaufen wollen. Und nicht nur hier: wir alle werden wachsam sein müssen!“

Der 22. September kam näher, und Fredegar hatte sich mit einem Karren nach Beutelsend aufgemacht, um die Möbel zu holen, die Frodo nicht verkauft hatte. Fredegar und Merry würden anschließend damit Frodos neues Heim soweit einrichten, dass er sich ab dem ersten Tag in Krickloch wohlfühlen würde. Beide ahnten, dass er nicht lange bleiben würde.

Saradoc hatte derweil einen sehr unangenehmen Termin: Lotho wollte beim Herrn des Bocklands vorsprechen, weil er gedachte, die Heutormühle, den Hagsender Hof und die Steingruber Bäckerei zu kaufen. Vor allem über den letzteren Posten war Saradoc alles andere als glücklich: mit Sicherheit hatte Lotho das Objekt seiner Begierde schon besichtigt. Und die Bäckerei lag sehr nahe bei Krickloch und am Kricklocher Tor.

Lotho erschien mit einigen Helfern. Alle waren in feinste Kleidung gehüllt, aber Lotho hatte die prächtigste Kleidung. Er trug eine blaue, seidene Weste mit goldenen Knöpfen, einen feinen, hellgrauen Wollmantel und eine Hose aus demselben Stoff. Saradoc fragte sich, was dieser Aufzug sollte: zu solch einem Termin erschien der Käufer, und vielleicht noch der Verkäufer, und das war es. Mißtrauisch beäugte der Herr des Bocklands die Gruppe.

Lotho begann, sofort und ohne Umschweife zu reden. Allein das war reichlich unverschämt: bei solch einer Gelegenheit hatte der Herr des Landes das erste Wort. Saradoc schien es, als ob Lotho eine lang studierte Rede abspulte.

„Herr Saradoc, wir sind gekommen, um im Bockland den Betrieben auf die Sprünge zu helfen, die mit der geringsten Effizienz aufwarten können. Ich habe mächtige Verbündete, Freunde, die unsere Landgüter, unsere Mühlen und unsere Werkstätten noch besser und noch effizienter machen als wir es jemals gekannt haben. Wir werden mehr mahlen und mehr backen können als jemals zuvor, zu unser aller Wohl. Ich werde der Vorreiter der Modernisierung des Auenlandes sein! Zusammen mit meinen mächtigen Verbündeten wird das Land besser und schöner sein als jemals zuvor! Stellt Euch nicht in den Weg, sondern ebnet mir diesen, und es soll nicht Euer Schaden sein!“

„Aus welchem Grund seid Ihr gekommen, Lotho Sackheim-Beutlin? Mir wurden einige Kaufabsichten zur Prüfung angemeldet, aber das scheint wohl doch nicht der Fall zu sein. Ihr habt nicht ein einziges Eurer in Frage kommenden Objekte angesprochen. Also, weshalb seid Ihr hier? Mit Euren Leuten, deren Funktion Ihr nicht erklärt habt.“ Saradoc sah Lotho lange und tief in die Augen. Und Lotho war es, der als erster den Blick abwandte.

„Es geht nicht um einen einzigen Kauf, Herr Saradoc. Es geht um nichts Geringeres als die Modernisierung Eures Landes. Überlasst mir Eure Ländereien, und ich werde Euch Erträge und Überschüsse bringen, die Ihr in Eurem ganzen Leben noch nicht gesehen hattet!“

„Ach wirklich? Selbst wenn ich solche Absichten hegte, wer würde dann sagen, dass ausgerechnet Ihr das schaffen werdet, Herr Lotho? Woher wollt Ihr wissen, dass ich einem solchen Ansinnen Eurerseits zustimmen würde? Könnt Ihr es finanzieren, könnt Ihr Eure Versprechen belegen, könnt oder wollt Ihr Eure Verbündeten benennen? Sprecht!“

Lothos Stimme wurde unangenehm schrill. „Könnt Ihr, könnt Ihr, könnt Ihr? Was glaubt Ihr denn, wer Ihr seid, Saradoc Brandybock? Euch sitzt der Fortschritt gegenüber, die Modernisierung, die Revolution! Ich werde dieses ganze Land von vorne bis hinten umkrempeln und alles, wirklich alles, was im Weg ist entsorgen.“ Lothos Stimme wurde kalt. „Und Ihr gehört zu dem, was die Revolution entsorgen wird, Saradoc. Ich werde Euch mit Freuden dieses Landes verweisen, und niemand wird Euch auch nur eine Träne nachweinen. Ich habe sehr mächtige Freunde, Brandybock!Ihr werdet jedes einzelne Eurer Worte noch bitter bereuen. Guten Tag!“

„Ich bin mit dir noch nicht fertig, Lotho. Und ich habe dir nicht gestattet, diesen Raum zu verlassen. Höre mir gut zu und nimm das letzte bißchen Verstand zusammen, das dir geblieben ist. Niemals wirst du im Bockland auch nur eine einzige Erdkrume besitzen. Du schwingst große Reden, um die Unwissenden zu täuschen, und doch höre ich nur dieses alberne Geschwätz, das ich zur Genüge bereits aus dem Mund von Gesandten der Dunländer und der Grimmhands zu hören bekommen hatte. Du bist ein Narr, Lotho! Aber wie dem auch sei: Lotho Sackheim-Beutlin, ich verbiete dir, deiner Familie und deinen Leuten bei Strafe, erneut das Bockland oder den Stockbruch zu betreten! Die Wachen werden dich und deine Leute jetzt zum Schloss herausgeleiten, zur Brandyweinbrücke bringen und dann sicherstellen, dass ihr den Stockbruch über die Oststraße verlasst.“

„Das… das wirst du bereuen, Brandybock! Du… du…“

„Lotho, wenn du auf den Schlosshof gebracht wirst, dann sieh nach links. Wirst du oder eine andere der eben von mir benannten Personen noch einmal hier angetroffen, dann wird dies dein Schicksal sein. Und jetzt solltest du dich eilen: ich könnte es mir ansonsten ganz schnell anders überlegen!“

Wutschnaubend stampfte Lotho davon, gefolgt von seinen Begleitern. Die Wachen sorgten dafür, dass sie alle nahe genug an den Prangern vorbeikamen, die Saradoc aufstellen ließ, als das Herannahen der Sackheim-Beutlins angekündigt worden war. Ein Aufschrei Lothos bestätigte, dass er dies wahrgenommen hatte.

Der 22. September war gekommen, und der Herr des Bocklands hatte seine Kundschafter rings um Hobbingen postiert. Seltsame Gerüchte waren den Grenzern zu Ohren gekommen: schwarze Reiter in schwarzen Kutten sollten angeblich ins Auenland eingedrungen sein, aber weder im Bockland noch im Südviertel waren welche gesehen worden. Selbst die Nordtuks vom Grünfeld und von Lang-Cleeve konnten diese Gerüchte nicht bestätigen. Dennoch hatte Saradoc ein sehr ungutes Gefühl dabei.

Lotho und Lobelia Sackheim-Beutlin waren in einem Gasthaus in Lützelbinge gesichtet worden, und später hatten die Kundschafter gemeldet, dass Frodo, Pippin und Sam unterwegs waren. Aber da war noch eine Meldung gekommen: dieser unheimliche Schwarze Reiter war kurz nach Frodos Aufbruch auf dem Beutelhaldenweg gesichtet worden, wo er Erkundigungen eingeholt hatte. Die nächste Nachricht war erschreckend: es gab insgesamt fünf dieser Schwarzen Reiter im Auenland! Saradocs Kundschafter hatten alle Hände voll damit zu tun, diese unheimlichen Reiter von den drei Wanderern fernzuhalten, dennoch waren die Wanderer einige Male nur sehr knapp ihren Verfolgern entkommen. Aber endlich hatten sie es zur Fähre geschafft (Merry war ihnen auf Saradocs Bitte hin entgegen geritten) und vorerst waren sie in Sicherheit. Saradoc hatte Merry angewiesen, die Wanderer ohne Umwege nach Krickloch zu bringen und nicht noch einmal im Brandyschloss vorbeizuschauen.

„Es wird ein Abschied für längere Zeit sein, schätze ich.“ Saradoc schloss Merry in seine Arme. „Bleibt es dabei, dass Fredegar die Stellung hält?“

„Dabei bleibt es. Ich glaube, wir sollten gleich morgen früh wieder aufbrechen. Was meinst du, können wir die Oststraße benutzen?“

„Lasst es bleiben, wenigstens bis die Brücke außer Sichtweite ist. Diese Schwarzen Reiter scheinen reichlich unheimliche Gesellen zu sein, und wie es aussieht fürchten Waldläufer und Elben sie gleichermaßen. Dann solltet ihr das erst recht tun!“

„Also der Alte Wald.“ Merry blickte niedergeschlagen zu Boden. „Ich habe es gefürchtet.“

„Die Kundschafter sind auch im Wald. Bleibt dennoch vorsichtig und stoßt nicht zu früh auf die Straße. Aber haltet euch andererseits von den Hügelgräberhöhen fern! Ich vermute, dass diese Reiter von dort kommen, sie scheinen untote Geister zu sein. Sithric hat auf einen mit seinem Bogen geschossen, und der Pfeil ging einfach hindurch. Er meinte, das wäre höchst beängstigend gewesen, und das sollte dir Warnung genug sein!“

„Nun gut, Vater. Wenn die Kundschafter im Wald sind, dann sollten wir es schaffen. Ich werde am besten zur Fähre reiten und hinüber auf die andere Seite übersetzen. Wer weiß, vielleicht wird genau das der Fluchtweg für die drei sein.“

„Mach das.“ Saradocs Blick wurde wehmütig. Dann zog er einen Ring von seiner linken Hand und drückte ihn seinem Sohn in die Hand. „Hier, nimm. Er wird dich nicht vor den Gefahren eurer Reise beschützen und keinerlei Macht über Feinde haben. Sollten euch eure Wege aber im fernen Süden ins Königreich Rohan führen, dann weise den Wachen dort diesen Ring vor. Es ist Elfmars Siegelring. Gib dich als Meriadoc, Saradocs Sohn zu erkennen, und die Reiter werden euch helfen. Ich hatte in meiner Zeit bei den Waldläufern einst mit ihnen zu tun, und uns verbindet noch immer unsere Freundschaft von damals.“

Merry betrachtete den Ring. Er war aus Silber und Gold gefertigt und zeigte in einer schönen Emaillearbeit ein weißes Pferd auf grünem Grund, darunter war ein Fluss und im Hintergrund angedeutete Berge zu sehen. „Ich danke dir, Vater“ sagte er dann.

„In der hinteren Truhe in euren Schlafräumen werdet ihr einige nützliche Ausrüstung finden“ sagte Saradoc noch. „Dolche, Seile, Karten von den Landen hier; und was der Wanderer noch so braucht wenn es nicht allzu geradewegs in die Gefahr gehen soll. So, jetzt komm her.“ Saradoc drückte seinen Sohn fest an sich. „Pass auf dich auf, Meriadoc, Saradocs Sohn! Und komm gesund wieder. Achte mir gut auf Frodo und auf das, was er nach Bruchtal bringen soll. Auf Wiedersehen!“

„Auf Wiedersehen, Vater!“ Merry hatte sich ohne sich noch einmal umzusehen abgewandt und war aufgebrochen. Später am Abend hatten Kundschafter dann berichtet, dass Merry die Wanderer ohne weitere Umwege nach Krickloch gebracht hatte, und Sithric übernahm persönlich die Leitung über die Nachtwache.

„So, Vater. Sie sind aufgebrochen.“ Sithric war übernächtigt, aber die Sonne war noch nicht aufgegangen. „Vor einer Stunde haben sie das Kricklocher Tor durchschritten. Roderic hat mir kurz zugenickt: er wird sich ab jetzt um ihre Sicherheit kümmern. Fredegar will erst einmal in Krickloch bleiben und mögliche Neugierige ablenken.“

„Gut.“ Saradoc holte tief Luft. „Dann sind sie also unterwegs. Ich fürchte, wir werden nur allzu bald nichts mehr für die vier tun können. Mögen die Valar sie auf ihrem Weg sicher geleiten!“

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